Freiberg – Dom St. Marien – Große Orgel

Foto: Michael Lange

Große Orgel von 1714

Nachdem Silbermann zunächst eine Orgel für seine Heimatstadt Frauenstein baute, erhielt er bereits 1710 auf Fürsprache des Leipziger Thomaskantors Johann Kuhnau den Auftrag zum Bau seines ersten großen Werkes im FREIBERGER DOM. Im August 1714 konnte das Instrument mit 44 Registern auf drei Manualen und Pedal abgenommen und geweiht werden. 1738 wurde die Oberwerk-Disposition leicht modifiziert. Das Instrument verkörpert den größten Orgeltyp Silbermanns. Dank gewissenhafter und pietätvoller Pflege durch Silbermann-Schüler und Orgelbauer späterer Generationen blieb seine Substanz nahezu lückenlos erhalten. Eine grundlegende Restaurierung 1981 bis 1983 (Jehmlich, Dresden, unter maßgeblicher Mitarbeit von Kristian Wegscheider) erreichte die weitgehende Annäherung an den Originalzustand.

Disposition (III/44)

Hauptwerk II. Manual

BORDUN. 16Fuß
PRINCIPAL 8Fuß
VIOLA DI GAMBA  8Fuß
ROHRFLÖT 8Fuß
OCTAVA 4Fuß
SPITZFLÖT 4Fuß
QVINTA 3Fuß
SUP.OCTAV 2Fuß
TERTIA 2Fuß
CORNET 5Fach (ab c¹)
MIXTUR 4Fach
ZIMBELIN 3Fach
TROMPET 8Fuß
CLARIN 4Fuß

Oberwerk, III. Manual

QVINTADEHN 16Fuß
PRINCIPAL 8Fuß
GEDACKT 8Fuß
QVINTADEHN 8Fuß
OCTAVA 4Fuß
SPITZFLÖT 4Fuß
SUP.OCTAV 2Fuß
FLASCHFLÖT 1Fuß
ECHO 5FA. (ab c¹)
MIXTUR 3fach
ZIMBELIN 2fach
KRUMBHORN 8Fuß
VOX HUMANA 8Fuß

Brustwerk, I. Manual

GEDACKT 8Fuß
PRINCIPAL 4Fuß
ROHRFLÖT 4Fuß
NASSAT 3Fuß
OCTAVA 2Fuß
TERTIA
QVINTA 11/2Fuß
SUFFLÖT 1Fuß
MIXTUR 3fach

Pedal

UNTERSATZ 32Fuß(32' + 16')
PRINC.BASS 16Fuß
SUB BASS 16Fuß
OCTAV BASS 8Fuß
OCTAV BASS 4Fuß
PED.MIXTUR (6fach)
POSAUN BASS 16Fuß
TROMP.BASS 8Fuß
CLAR.BASS 4Fuß

Nebenregister

TREMULANT. (I II III)
SCHWEBUNG (III)
Schiebekoppeln (III/II I/II)
a = 476 3 Hz
Stimmung: mitteltönig/z.Z. stark abgemildert (c 0 cis 90 d 196 es 298 e394 f 500 fis 590 g 698 gis 790 a 896 b 1000 h 1092)

KLAVIATURUMFÄNGE

Manuale C, D – c3, Pedal C, D – c1

Stimmtonhöhe: 476,3 Hz/a1
Stimmungsart: Kompromiss zwischen modifizierter Mitteltönigkeit und „Wohltemperierung“

Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“