Tief verwurzelt, hochklassig, innovativ: Silbermann-Tage feiern 40. Jubiläum mit einem Festwochenende vom 14. bis 17. Juni
Die Silbermann-Tage begehen in diesem Jahr ihr 40. Jubiläum. Mit einem großen Festwochenende vom 14. bis 17. Juni 2018 blicken Organisatoren, Unterstützer und Publikum auf die aufregende und wechselvolle Geschichte des Orgelfestivals zu Ehren des großen sächsischen Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann (1683 – 1753) zurück.
„40 Jahre Silbermann-Tage stehen für 22 immer wieder unterschiedliche, aber stets hochklassige Festivaljahrgänge. Auch wenn wir als biennales Musikfest 2018 eigentlich eine kreative Pause haben müssten, wollen wir diese Erfolgsgeschichte mit unserem Publikum gebührend feiern und würdigen“, sagt Albrecht Koch, Künstlerischer Leiter und Präsident der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft.
1978 waren die Silbermann-Tage in einem einzigartigen Kraftakt gemeinsam von Staat und Kirche begründet worden. Der Start war überwältigend und lockte bereits 5.000 Besucher in die Konzerte. Die politische Wende verlangte dann eine Neuorganisation der Silbermann-Tage, und so gründete sich bereits im Herbst 1990 die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V. als neuer Träger. 1993 – vor 25 Jahren – wurde erstmals der Internationale Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb im Rahmen des Festivals ausgerichtet. Heute haben sich die Silbermann-Tage zu einem hochkarätigen Orgelfestival mit internationaler Strahlkraft entwickelt. Mit ihrer tiefen Verwurzelung in der Region und der Geschichte, aber auch dem Mut zu innovativen Formaten und Grenzgängen, schaffen die Silbermann-Tage den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne und verbinden Generationen von Musik- und Orgelfreunden in aller Welt.
Das Programm zum Festwochenende spiegelt wider, was die Silbermann-Tage ausmacht: Im Mittelpunkt stehen die meisterhaften Barockorgeln, renommierte internationale Künstler und ein abwechslungsreiches Programm für alle Generationen an authentischen und stimmungsvollen Orten. Die Abendmusik im Freiberger Dom am Donnerstag ist eine Reminiszenz an den Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb. Dann sind Silbermann-Preisträger aus drei Jahrzehnten zu erleben: der allererste Gewinner 1993 Thomas Berning, die Siegerin von 2001, Eva Bublová, sowie Johannes Krahl, der im vergangenen Jahr mit gerade 18 Jahren jüngster Sieger überhaupt war.
Am Freitagvormittag gibt es in der Jakobikirche das Kinder-Musik-Theater „Kasperle und die Silbermann-Orgel“. Programme für Kinder und Jugendliche waren schon immer ein fester Bestandteil des Festivals. Zum Jubiläum agieren Geschäftsführerin Kristine Schmidt-Köpf und Vizepräsident Clemens Lucke gemeinsam an der gerade restaurierten Silbermann-Orgel von 1718. Am Abend geht es nach Langhennersdorf. Die Kirche beherbergt mit ihrer Orgel von 1722 ein Meisterwerk des Silbermann-Schülers Zacharias Hildebrandt. Der niederländische Organist Pieter van Dijk, langjähriger Freund der Silbermann-Tage und einer der wichtigsten Vertreter der europäischen Orgelwelt, spielt gemeinsam mit der renommierten Barockgeigerin Annegret Siedel ein Konzert für Violine und Orgel. Anschließend lockt ein gemütliches Beisammensein in einem der schönsten Pfarrhöfe Sachsens – zwischen Freiberg und Langhennersdorf wird ein Shuttlebus organsiert.
Höhepunkt des Jubiläumswochenendes ist das Festkonzert am Samstag im Dom St. Marien zu Freiberg mit dem Windsbacher Knabenchor, der zu den besten der Welt zählt. Der Dom mit seinen zwei Silbermann-Orgeln ist seit jeher Herz der Silbermann-Tage. Berühmte Knabenchöre wie der Kreuzchor oder der Thomanerchor sind regelmäßig beim Festival zu Gast. Den Abschluss bildet der Festgottesdienst am Sonntag. Er steht für die enge Verbindung zur Kirche und den Gemeinden, ohne die die Silbermann-Tage gar nicht denkbar wären. Es erklingt eine Bach-Kantate mit Solisten, Domchor und Domkurrende sowie Mitgliedern der Mittelsächsischen Philharmonie, die von Beginn an Partner der Silbermann-Tage war. Als Gastprediger wird der studierte Theologe und Kirchenmusiker Prof. Jochen Arnold vom Evangelischen Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik Hildesheim erwartet.