Geschichte

Vom Regimentshaus zur Orgelwerkstatt

Das Haus Schloßplatz 6 wurde  1601 von Oberbergmeister Martin Weigelt errichtet. Alsbald war es Sitz eines Regimentes. 1711 stellte der Freiberger Rat dem jungen Orgelbauer Gottfried Silbermann im Gebäude Wohn- und Arbeitsräume zur Verfügung. Im  Zusammenhang mit dem Neubau der Orgel im Dom St. Marien waren ihm freie Kost und Logis zugesichert worden. Ab 1716 mietete Silbermann das Haus und wirkte hier bis an sein Lebensende. Nach seinem Tod bestand die Werkstatt noch weitere 70 Jahre. Während Silbermann das erste Stockwerk nutzte, befand sich im Erdgeschoss bis ins 19. Jahrhundert hinein eine Wache.

Schule und Zigarrenfabrik

1830 erfolgten tiefgreifende Umbauten im Gebäude. Erhalten blieben nur die Wandmalereien und ein Schlussstein von 1601 in diesem Raum. Ab 1862 befand sich das Eichamt der Stadt im Haus, 1872-1883 die sogenannte „Domschule“. Um 1900 zog die Zigarrenfabrik Uhlemann in das Gebäude, musste aber in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre schließen.

Heute: Kultur- und Tourismuszentrum

Seitdem wurde das Haus vorwiegend als Wohnhaus genutzt. Kurz vor der Jahrtausendwende wurde das Gebäude erneut umfassend saniert und für die Nutzung durch eine Bank umgebaut, dabei wurde im Erdgeschoss auch der Haupteingang vermauert. Mit Abschluss der Arbeiten bezog 1999 die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V. Geschäftsräume im Haus. 2017 wurde auch auf Initiative der Silbermann-Gesellschaft im Auftrag der Stadt Freiberg das vermauerte Hauptportal des Hauses wieder geöffnet und das Erdgeschoss u.a. die neue Tourist-Information umgebaut.