Albrecht Koch wird neuer Präsident des Sächsischen Kultursenats
Pressemitteilung des Sächsischen Kultursenats vom 5. April 2022
Der Sächsische Kultursenat hat in seiner gestrigen Sitzung Albrecht Koch zum neuen Präsidenten ab 1. Oktober 2022 gewählt. Koch ist seit 2017 Mitglied im Kultursenat. Der gebürtige Dresdner ist Kantor und Organist am Freiberger Dom.
Für Albrecht Koch ist die Wahl eine Ehre und zugleich anspruchsvolle Aufgabe: „Mehr als bisher sind wir gesellschaftlich mit immensen Herausforderungen konfrontiert. Kunst und Kultur können und müssen in dieser Lage Brücken bauen und Menschen verbinden. Dafür braucht es Impulse sowohl in die Gesellschaft als auch in die Landesregierung und den Landtag hinein. Hierin sehe ich in den kommenden Jahren eine wesentliche Aufgabe des Sächsischen Kultursenats.“
Für die gegenwärtige Präsidentin Friederike Koch-Heinrichs endet die Amtszeit im Sächsischen Kultursenat turnusgemäß zum 30. September 2022. Des Weiteren endet für Frau Prof. Rosemarie Pohlack, Herrn Prof. Ekkehard Klemm und Herrn Prof. Klaus Vogel die Amtszeit am 30. September 2022. Als neue Senatsmitglieder wurden Katja Erfurth, Lydia Schubert, Andreas Heidtmann und Dr. Sven Rössel von den Mitgliedern des Sächsischen Kultursenats für eine Amtszeit von fünf Jahren ab 1. Oktober 2022 gewählt. Andreas Beuchel und Claas Danielsen wurden für fünf Jahre wiedergewählt. Die Kultursenatoren können nach einer Amtszeit von fünf Jahren einmalig für fünf Jahre wiedergewählt werden.
Breiten Raum nahm auf der ordentlichen Sitzung des Kultursenats die Tagespolitik ein, insbesondere wurden die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, dessen Auswirkungen auf die Kultur- und Bildungspolitik, die Hochschulen und die Rettung von Kulturgütern diskutiert. Die Bestürzung über die Ereignisse war dabei ebenso groß wie auch die Irritation über die Wahlergebnisse in Ungarn. Mehrere Senatorinnen und Senatoren äußerten ihre tiefe Besorgnis, dass in den aktuellen Auseinandersetzungen sich ein Kampf zwischen autokratischen und demokratischen Systemen spiegelt. Die Überzeugung, das Vertrauen in die Kraft der Demokratie massiv zu stärken, zog sich durch alle Redebeiträge.
www.saechsischer-kultursenat.de
Über den Sächsischen Kultursenat
Mit Gesetz vom 17. Mai 1993 errichtete der Freistaat Sachsen den Sächsischen Kultursenat. Dieses ehrenamtlich arbeitende Gremium aus 24 der Kunst und Kultur Sachsens verbundenen Persönlichkeiten wird vom Ministerpräsidenten berufen. Es wird ergänzt durch entsandte Vertreter des Sächsischen Landtags, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, des Sächsischen Städte- und Gemeindetags und des Sächsischen Landkreistags. Aufgabe des Sächsischen Kultursenats ist es, die Förderpolitik des Landes und der Kommunen für Kunst und Kultur beratend zu begleiten und Empfehlungen für inhaltliche und regionale Schwerpunktsetzungen auszusprechen. Er nimmt darüber hinaus zu grundlegenden kulturpolitischen Fragen Stellung. Der Sächsische Kultursenat vertritt die sächsischen Kulturinteressen auf der Ebene des Landes und der Kommunen unter dem Gesichtspunkt der Vielfalt und der Regionalität.
Zum Werdegang von Albrecht Koch
Albrecht Koch zählt als Organist und Dirigent zu den prägenden Persönlichkeiten der sächsischen Kirchenmusik. Seit 2008 ist er Domkantor und Domorganist in Freiberg/Sachsen. Hier ist ihm mit der Silbermann-Orgel von 1714 eine der bedeutendsten Orgeln der Barockzeit anvertraut.
Neben seiner Freiberger Tätigkeit ist Albrecht Koch ein international geschätzter Künstler. So gastierte er beim Bachfest Leipzig, den Dresdner Musikfestspielen, dem Orgelfestival Holland, dem Festival Toulouse les Orgues oder dem Orgelfestival Madeira. Konzertreisen führten ihn neben ganz Deutschland in zahlreiche europäische Länder und mehrfach nach Australien. Rundfunk-, CD- und Filmproduktionen, u.a. nominiert für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, zeichnen ein Bild seiner Arbeit.
Seit 2010 ist Albrecht Koch Präsident der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft und hat zugleich die Künstlerische Leitung der renommierten Silbermann-Tage und des Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerbs inne. Er ist berufenes Mitglied im Sächsischen Kultursenat. Die Stadt Freiberg vertritt er als Artistic Director in der Vereinigung European Cities of Historical Organs (ECHO).
Am Freiberger Dom ist er nicht nur Kustos der wertvollen Instrumente, sondern leitet neben einem umfangreichen Konzertangebot auch zahlreiche Chöre wie den Domchor, die Domkurrende oder die von ihm ins Leben gerufenen Jugendkantorei. Den Bereich der musikpädagogischen Arbeit mit Kindern baute er am Freiberger Dom in den vergangenen Jahren maßgeblich aus.