4. Erzgebirgischer Orgelsommer beginnt am 9. Juni

4. Erzgebirgischer Orgelsommer beginnt mit Konzert am 9. Juni

Eröffnungskonzert an der Silbermann-Orgel in Großhartmannsdorf mit Lucas Pohle

Vom 9. Juni bis 24. August findet der 4. Erzgebirgische Orgelsommer in den Kirchen von Großhartmannsdorf, Lengefeld, Zöblitz und Forchheim statt. Zum Abschluss führt eine Orgelfahrt nach Tuttendorf, Niederschöna und Herzogswalde. Neben drei Silbermann-Orgeln erklingen auch Instrumente von zwei Silbermann-Schülern und Nachfolgern, Johann Georg Schön und Adam Gottfried Oehme.

Jan Katzschke, Künstlerischer Leiter des Erzgebirgischen Orgelsommers und Präsidiumsmitglied der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V., hat bekannte Organisten aus Deutschland und Österreich ins Erzgebirge eingeladen. Er hebt hervor, dass beim „Erzgebirgischen Orgelsommer herrliche Orgeln, hochkarätige Organisten, spannende Hintergrundinformationen und Begegnungen mit der herzlichen Gastfreundschaft der Menschen vor Ort in einzigartiger Weise aufeinandertreffen. In kürzester Zeit hat sich der Orgelsommer zu einer festen Größe in der Region entwickelt und hat unter den beteiligten Kirchgemeinden schon so etwas wie ein Wir-Gefühl entstehen lassen. Von Beginn an konzentrieren wir uns nicht nur auf die berühmten Orgeln Gottfried Silbermanns, sondern auch auf wertvolle Instrumente anderer Orgelbauer im Erzgebirge, auch aus dem 19. Jahrhundert. Die gemeinsame Verantwortung für eine der schönsten Orgellandschaften der Welt verbindet und ermutigt. Ich wünsche mir, dass dieses begeisterungsfähige Netzwerk in den nächsten Jahren immer weiter wächst und dazu beiträgt, das Erzgebirge weithin als das erstrahlen zu lassen, was es eben auch ist: Eine der schönsten Orgellandschaften der Welt!“

Eröffnungskonzert mit unverfälschtem Silbermann-Klang

Der aus Ebersbach (Sachsen) stammende Lucas Pohle wirkte nach einem Kirchenmusikstudium in Dresden viele Jahre an der berühmten Silbermann-Orgel (1732) in Crostau (Oberlausitz), wo er die Restaurierung der Orgel initiierte und begleitete. Lehraufträge führten ihn nach Dresden und nach Leipzig. Heute ist er Professor an der Hochschule für Kirchenmusik Bayreuth. Er gilt als herausragender Improvisator. Sein Programm für das Eröffnungskonzert am 9. Juni hat er feinfühlig auf die Großhartmannsdorfer Orgel abgestimmt, welche Jan Katzschke zuvor in seiner Orgelführung ausführlich und informativ vorstellen wird. Die Großhartmannsdorfer Silbermann-Orgel stammt aus der späten Schaffensphase des Orgelbauers, aus dem Jahr 1741. Ihr kommt heute eine besondere Rolle zu, weil ihre Intonation (Klangeinstellung) als besonders unverfälscht gilt und ihr Originalzustand ohne wesentliche Veränderungen erhalten geblieben ist. Orgelbauer orientieren sich häufig an ihr, wenn sie Silbermann-Orgeln an anderen Orten restaurieren.

Erzgebirgischer Orgelsommer – musikalisch vernetzen und Raum für Begegnungen schaffen 

Äußerst wichtiges Anliegen des Orgelsommers ist zum einen die Wertschätzung der historisch-wertvollen Instrumente Gottfried Silbermanns und seiner Schüler. Zum anderen geht es der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft insbesondere darum, mit dieser Konzertreihe auch die kleineren Orte im Erzgebirge mit ihrer Kooperation zu unterstützen und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der ganzen Region zu stärken.

Jedes Konzert beginnt mit einer Orgelführung durch Präsidiumsmitglieder der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft. Zwischen Orgelführung und Konzert bietet die jeweilige Kirchgemeinde Kaffee und Kuchen an, bei dem die Konzertgäste miteinander ins Gespräch kommen können. Dieses Konzept der Begegnung stieß bereits in den vergangenen Orgelsommer-Konzerten auf begeisterte Resonanz und wird auch beim Erzgebirgischen Orgelsommer 2024 fortgeführt.

Alle Konzerte des Erzgebirgischen Orgelsommers 2024 sind hier zu finden.