„Musik & Macht“: Vorverkaufsstart für die Silbermann-Tage 2019

Programm-Pressekonferenz in Dresden am 13. März 2019


Welche Macht hat die Musik und wie dient die Musik den Mächtigen? Die Silbermann-Tage, eines der bedeutendsten Musikfestivals in Mitteldeutschland, spüren vom 4. bis 15. September 2019 unter dem Motto „Musik & Macht“ den vielgestaltigen Verbindungen zwischen Kunst und Herrschaft nach – in Vergangenheit und Gegenwart, aber auch auf ungeahnten Seitenpfaden. Im Mittelpunkt stehen die meisterhaften barocken Orgeln Gottfried Silbermanns und hochkarätige Konzerte mit namhaften internationalen Künstlern. Die besten Nachwuchsorganisten treten beim XIV. Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb an – einem der wichtigsten Wettbewerbe an historischen Orgeln. 30 Veranstaltungen an zehn Orten stehen insgesamt auf dem Programm. Heute (13. März) beginnt der Vorverkauf.

Schirmherr des Festivals 2019 ist Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Die Silbermann-Tage sind ein wunderbarer Brückenbauer zwischen Tradition und Gegenwart. Das Musikfestival macht mit seinen Konzerten vielerorts in Sachsen aufmerksam auf eine einzigartige Orgellandschaft und auf ein ganz besonderes kunsthandwerkliches und musikalisches Erbe unserer Heimat. Zugleich strahlt das Festival, zu dem Künstler aus aller Welt erwartet werden, weit über die Grenzen Sachsens hinaus und ist damit auch ein guter Botschafter des Freistaates.“

„Musik übt auf Menschen eine unmittelbare Macht aus.“ sagt Albrecht Koch, Künstlerischer Leiter der Silbermann-Tage. „Mit vielen Melodien verbinden wir Erlebnisse und Ereignisse. Gleichzeitig war und ist Kunst auch immer ein Ausdrucks- und Repräsentationsmittel. Diese spannenden Verbindungen hörbar zu machen, ist dramaturgischer Leitfaden.“ So erklingen im Eröffnungskonzert Charpentiers ‚Te Deum‘, das zur Fanfare der Eurovision wurde, und die Urfassung der Messe in h-Moll, die Bach August dem Starken widmete. Die Silbermann-Tage bieten ein Spiegelbild dieser Verbindungen und Beeinflussungen: mit Trompetenconsorts, die es zu Repräsentationszwecken an vielen europäischen Höfen gab, Musik der Kolonialherren in Südamerika oder – im Gegenteil – verfemter Musik, die den Mächtigen missfiel. Sogar Gott und Teufel gehen miteinander in einen Wettstreit, dem ein Dr. Faust nur staunend zugesehen haben dürfte.

Künstlerisch bewegt sich das Festival wieder auf einem exzellenten Niveau: Eingeladen sind renommierte Musiker und Ensembles, darunter Lorenzo Ghielmi, Ludger Lohmann, das Capricornus Consort Basel, Seconda Prat!ca aus Amsterdam, der Thomanerchor, der Schauspieler Ulrich Noethen oder das DEREVO Tanztheater St. Petersburg. Sie  stehen für packende Interpretationen und unvergessliche musikalische wie emotionale Erlebnisse.

Voraussetzung für ein Festival auf solch hohem Niveau ist das Engagement zahlreicher Förderer und Partner. Zu den langjährigen Unterstützern der Silbermann-Tage zählen die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und der Stiftung für Kunst und Kultur der Sparkasse Mittelsachsen. „Besonders im Umfeld unserer aktuell allgegenwärtigen Diskussion über Macht, Werte und Gesellschaftsordnungen können die Silbermann-Tage mit ihrem kulturellen Rückblick auf das Wechselspiel von Musik und Macht sowie das damit verbundene Spiegelbild der Interdependenzen zwischen Kunst, Herrschenden und Weltanschauungen interessante Impulse geben“, so Prof. Hans-Ferdinand Schramm, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mittelsachsen. „Ich bin sicher, dabei entsteht im Glanze der Eurovisionsfanfare sowohl international wie regional verbindende Identifikation.“

„Zur Freude ihres weiterhin wachsenden Publikums verbinden die Silbermann-Tage eine einzigartige, große Tradition mit der Kraft zur beständigen Erneuerung. Gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und der Stiftung für Kunst und Kultur der Sparkasse Mittelsachsen liegen der Ostdeutschen Sparkassenstiftung die Kulturschätze der dezentralen Räume sehr am Herzen. In diesem Sinne begleiten wir die Silbermann-Tage seit Jahrzehnten“, sagt Friedrich-Wilhelm von Rauch, Geschäftsführer der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.

Gottfried Silbermann und die Silbermann-Tage

Seit mehr als  40 Jahren schaffen die Silbermann-Tage den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne und verbinden Generationen von Musik- und Orgelfreunden in aller Welt.  1978 waren sie in einem einzigartigen Kraftakt gemeinsam von Staat und Kirche begründet worden. 1993 wurde erstmals der Internationale Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb  ausgerichtet. Heute haben sich die Silbermann-Tage zu einem hochkarätigen Orgelfestival mit internationaler Strahlkraft entwickelt, das zugleich für eine tiefe Verwurzelung in der Region und Geschichte, aber auch den Mut zu innovativen Formaten und Grenzgängen steht.

Gottfried Silbermann (1683 – 1753) war einer der bedeutendsten deutschen Orgelbaumeister. Seine Instrumente ziehen bis heute Orgel- und Musikfreunde aus aller Welt in ihren Bann. Der besondere „silberne“ Klang und die Verbindung der elsässischen und mitteldeutschen Orgelbauweise machten Silbermanns Werk einzigartig und stilbildend. Die Die Silberstadt Freiberg wurde mit Gottfried Silbermann zum Zentrum des sächsischen Orgelbaus und Herz einer Orgellandschaft, die ihresgleichen sucht. In seiner Werkstatt am Freiberger Schloßplatz, die heute eine Ausstellung zur Orgelbaukunst beherbergt, schuf Silbermann gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und Schülern neben 45 Orgeln auch mehr als 200 besaitete Tasteninstrumente.

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© Fotos der Pressekonferenz: René Jungnickel
© Foto „Paukenengel“: Detlev Müller