Bad Lausick

Orgel von 1722, ursprünglich Chemnitz, Johanniskirche, seit 1957 in Bad Lausick

Foto: Michael Lange


Im Dezember 1722 war die einmanualige Orgel mit 14 Registern in der Chemnitzer Johanniskirche im Auftrag des Rates fertig gestellt.

1772 überführte Johann Gottlob Maurer das Werk in die neue Johanniskirche, nachdem Gottfried Silbermanns Schüler Adam Gottfried Oehme eine Erweiterung um ein zweites Manual abgelehnt hatte. Johann Gottlob Trampeli übernahm schließlich 1792 den Auftrag, ein zweites Manual mit acht Registern anzufügen. 1879 wurde die Orgel nach Auligk verkauft und im Zuge der Umsetzung durch Gebr. Jehmlich, Dresden, geringfügig verändert. Um 1940 erhielt sie moderne Stimmtonhöhe durch Umhängen der Traktur und Kürzen des Pfeifenwerkes. 1957/58 kam das Instrument an seinen jetzigen Standort in die Stadtkirche von Bad Lausick. Hermann Lahmann, Leipzig, stellte dabei den ursprünglichen Zustand der Spieltraktur wieder her, ohne die Pfeifen wieder anzulängen. Auf weitere Umdisponierungen folgte 1988 eine Restaurierung durch Firma Eule, Bautzen. Dabei wurde u. a. der Stimmton durch federnde Stimmringe der ursprünglichen Chortonstimmung angenähert und eine zusätzliche Pedallade Lahmanns durch neue Pfeifen besetzt.

Disposition (II/26)

(* = originale Silbermann-Register)

Hauptwerk, I. Manual
(C, D – c³)

*PRINCIPAL 8 Fuß
*Gedackt 8 Fuß
Gamba 8 Fuß (Maurer 1772)
*OCTAVA 4 Fuß
*Rohrflöte 4 Fuß
*QUINTA 3 Fuß
*OCTAVA 2 Fuß
*QUINTA 1 ½ Fuß
*Sifflöt 1 Fuß
*CORNETT 3fach (ab c¹)
*MIXTUR 3fach
*CYMBEL 2fach

Oberwerk, II. Manual (Trampeli, ca. 1792)
(C, D – c³)

Gedackt 8 Fuß
QUINTADENA 8 Fuß
PRESANT 4 Fuß
Flöte 4 Fuß
OCTAVA 2 Fuß
QUINTA 1 ½ Fuß
MIXTUR 3fach
VOX HUMANA 8 Fuß (Lahmann 1958)

Pedal (C, D – c¹)

*Subbaß 16 Fuß
Principalbaß 8 Fuß (Eule 1988)
Octavbaß 4 Fuß (Eule 1988)
Mixtur 4fach (Eule 1988)
*Posaune 16 Fuß
*Trompete 8 Fuß

Nebenregister

Tremulant (für Oberwerk)
Schiebekoppel II/I
Pedalkoppel (I/P als Tritt)

Stimmtonhöhe

Chorton, rekonstruiert, gegenwärtig 466 Hz/a¹

Stimmung

seit 1990 »Neidhardt II«

Cent-Werte

c0, cis 96, d 196, es 298, e 394, f 500, fis 596, g 698, gis 796, a 894, b 1000, h 1096

Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“