Bremen – Dom
Orgel von 1734 oder früher in Etzdorf,
seit 1939 in Bremen
Nach einer Gehäuse-Inschrift entstand das Instrument um 1734. Archivalien sind nicht erhalten. Die Herkunft aus der Silbermann-Werkstatt ist durch Überlieferung und die charakteristische Bauweise belegt.
Nachdem Carl Rudolf Venzky 1796 ein Pedal mit zwei Registern anfügte, verkaufte die Gemeinde Etzdorf die Orgel 1838 nach Wallroda. 1902 baute Eduard Berger, Bischofswerda, hier eine neue Orgel, für die er drei Register der Silbermann-Orgel übernahm. Das alte, umgestaltete Instrument gelangte 1919 in Privatbesitz. 1939 erwarb es die Bremer Domgemeinde. Es folgten mehrere Veränderungen. 1994 wurde das Instrument in der Orgelwerkstatt Kristian Wegscheider, Dresden, konsequent rekonstruiert, wofür die Gemeinde Wallroda die drei Originalregister zur Verfügung stellte und stattdessen originalgetreue Kopien der Silbermann-Pfeifen erhielt.
Zeitgleich mit der Restaurierung der Orgel durch Kristian Wegscheider (Dresden) baute dieser eine detailgenaue Kopie für das Gottfried-Silbermann-Museum Frauenstein. Ein weiterer, späterer Nachbau ist in Güldendorf (bei Frankfurt/Oder) zu finden.
Disposition (I/8)
C, D – c3
Rohrflöte | 8Fuß | ||
Principal | 4Fuß | ||
Flöte | 4Fuß (Rohrflöte) | ||
Nasate | 3Fuß (ab c¹) | ||
Octave | 2Fuß | ||
Sesquialtera | (13/5´ |
ab c¹) | |
Quinte | 11/3 Fuß | ||
Sufflöte | 1Fuß |
Nebenregister
Tremulant |
Stimmtonhöhe
Chorton, gegenwärtig a¹: 464,6 Hz
Stimmung
seit 1994 neuentwickelte Temperatur (Kristian Wegscheider)
Cent-Werte
c 0,0, cis 90,2, d 194,5, es 298,8, e 393,7, f 502,7
fis 588,3, g 697,3, gis 792,2, a 896,5, b 1000,8,
h 1091,0
Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“