Glauchau – Georgenkirche

Orgel von 1730

Foto: Michael Lange

Die Georgenkirche wurde 1712 durch einen Stadtbrand zerstört und bis 1728 wieder aufgebaut. Bereits 1727 schloss Otto Ernst Graff und Herr von Schönburg einen Bauvertrag mit Silbermann. Das neue Werk wurde im Juni 1730 übergeben.

Christian Gottlob Steinmüller und Sohn, Grünhain, und Richard Kreutzbach, Borna, ersetzten 1836 bzw. 1853 die Cymbel des Hauptwerkes sowie Sesquialtera und Vox humana durch andere Register. 1853 ging dabei zudem der originale Trompetenbaß 8‘ verloren. Einen weiteren großen Eingriff nahmen die Gebrüder Jehmlich aus Dresden vor, die 1924 ein modernes Magazingebläse und 1936 die verlorenen Silbermann-Stimmen nur dem Namen nach auf pneumatischen Zusatzladen einbauten. Außerdem stellten sie durch Umhängen der Traktur moderne Kammertonstimmung her und erweiterten den Pedalumfang durch pneumatische Zusatzladen. 1949 veränderte Hans Michel, Crimmitschau, nochmal zwei der nicht originalen Register. 1952/53 führten die Gebrüder Jehmlich weitere Arbeiten durch, bei denen zum Teil frühere technische Veränderungen korrigiert, allerdings auch die meisten Metallpfeifen neu gebaut wurden und die verbleibenden neue Kerne erhielten. Von originalen Silbermann-Pfeifen waren schließlich nur noch 24 % vorhanden. Im Zuge einer Rekonstruktion 1997/98 näherte die Firma Hermann Eule, Bautzen, die Orgel so weit wie möglich ihrer ursprünglichen Gestalt an.

DISPOSITION (II/27)

HAUPTWERK, I. MANUAL
(C, D – c³)

Bordun. 16. F.
Principal. 8. F.
Rohrflöthe. 8. F.
Octav. 4. F.
SpitzFlöthe. 4. F.
Qvinta. 3. F.
Octava. 2. F.
Tertia. 13/5. F.
Cornet. 3 (ab c¹)
Mixtur. (3fach)
Cymbel. (2fach)

OBERWERK, II. MANUAL
(C, D – c³)

Principal. 8. F.
Gedackt. 8. F.
Qvintaden. 8. F.
Octav. 4. F.
Rohrflöthe. 4. F.
Nassat. 3. F.
Octava. 2. F.
Qvinta. 1½. F.
Sufflöth. 1. F.
Sesqvialtera (4/5‚ ab c¹ 1 3/5‚)
Mixtur. (3fach)
Vox human. (8’)

PEDAL (C, D – c¹)

Princip. Bass 16. F.
Octav. Bass. 8. F.
Posaunen. B. 16. F.
Trompete. 8. F.

NEBENREGISTER

Tremulant (Hauptwerk)
Schwebung. (Tremulant Oberwerk)
Schiebekoppel II/I
Pedalcoppel (I/P)
Klingel.

Stimmtonhöhe

Chorton, 1998 rekonstruiert: 463,6 Hz

Stimmung

seit 1998 modifizierte Silbermann-Sorge-Temperatur

Cent-Werte

c0, cis 90, d 196, es 298, e 392, f 502,
fis 588, g 698, gis 792, a 894, b 1000,
h 1090

Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“