Pfaffroda

Orgel von 1715

Foto: Michael Lange

Auftraggeber dieser erst dritten Silbermann-Orgel in Sachsen war der Kirchenpatron Caspar Heinrich von Schönberg. Die Einweihung fand im Dezember 1715 statt.

Im 19. Jahrhundert sind nur Pflegearbeiten nachweisbar. 1928 stellte Alfred Schmeisser, Rochlitz moderne Kammertonstimmung her. Dies erfolgte hier durch Umhängen der Tontraktur um 1 Halbton im Pedal, im Manual jedoch um 2 Halbtöne mit entsprechendem Einkürzen aller Manualpfeifen. Die beiden tiefsten Manualtasten wurden stillgelegt, die tiefste Taste C im Pedal ganz entfernt. 1967 rekonstruierte Wilhelm Rühle, Moritzburg, die Tontraktur und stimmte die Orgel ungleichschwebend, jedoch ohne die Manualpfeifen wieder anzulängen. Dies bedeutete einen ungewöhnlich hohen Stimmton der Orgel. 1968 überholten Rühle & Sohn die Orgel und entfernten eine pneumatisch angesteuerte Aeoline von 1928. Nach weiteren Instandsetzungen durch Wieland Rühle 1983 und 1992/93 erfolgte 2015 schließlich eine umfassende Restaurierung durch Christoph Rühle, Moritzburg. Dabei wurde der historische Chorton wieder hergestellt und eine modifiziert mitteltönige Stimmung unter Berücksichtigung der Pfeifenlängen gelegt.

Disposition (I/14)

MANUAL (C, D – c³)

Principal 8.Fuß
Quintadena 8.Fuß
Gedackts 8.Fuß
Octava 4.Fuß
Rohrflöte 4.Fuß
Nassat (2 2/3)
Octava 2.Fuß
Quinta 1½.Fuß
Sufflöte 1.Fuß
Cornett (5fach ab c¹)
Mixtur 3.Fach
Cÿmbel 2.Fach

PEDAL (C, D – c¹)

Sub Baß 16.Fuß
Posaunen Baß 16.Fuß

NEBENREGISTER

Tremulante
Klingel

Stimmtonhöhe

Chorton, gegenwärtig 465 Hz/a¹

Stimmung

modifiziert mitteltönig

Centwerte

c+5,87; cis-7,82; d+1,96; es+11,73; e+1,96; f+7,82; fis-5,87; g+3,91; gis-9,78; a0,0; b+9,78; h-3,91

Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“