Ringethal
Orgel von 1715?
Die Herkunft der kleinen Orgel aus Silbermanns Werkstatt kann aufgrund von Überlieferungen und aufgrund typischer Elemente des Werkstatt-Stiles mit großer Sicherheit angenommen werden. Die Kleinorgel stand vermutlich ursprünglich im Rittergut des Kammer- und Bergrates Hans Christoph von Poigk. 1762 wurde sie wegen kriegerischer Ereignisse auf einer Empore über dem Altar der Kirche aufgestellt.
1842/43 reparierte Christlieb Ladegast, Gehringswalde, das Werk, fügte ein Pedal mit Subbass 16’ hinzu, veränderte die Manualdisposition und wahrscheinlich auch Stimmtontöhe und Stimmungsart. 1935 entfernten die Gebrüder Jehmlich, Dresden, einen Holzprinzipal 8’ von Ladegast. 1964/66 erhielt die Orgel durch Reinhard Schmeisser, Rochlitz, den bisherigen Standort auf der Westempore. 1995 fand eine Restaurierung durch Firma Eule, Bautzen, statt. Lange Zeit wurde die Orgel auf „um 1725?“ datiert; neuere Forschungen von Hartmut Schütz (Dresden) lassen aufgrund starker Werkstattcharakteristika (Manualtasten, Schleierbretter von Johann Adam Georgi, gest. 1719) jedoch auf das Erbauungsjahr 1715 schließen.
DISPOSITION (I/7)
MANUAL (C, D – c³)
(außer Gedackt 8’ geteilte Züge für Baß und Diskant, Schleifenteilung bei c¹/cis¹)
Gedackt | 8F. | |
Principal | 4F. | |
Rohr=Flöthe | 4F. | |
Octava | 2F. | |
Qvinta | 1 ½F. |
|
Sifflet | 1F. |
PEDAL (C – c¹)
(nicht original, seit 1843)
Subbaß | 16F. | (von Friedrich Ladegast 1843) |
NEBENREGISTER
unbeschriftet: Pedalkoppel |
Stimmtonhöhe
gegenwärtig 439,2 Hz/a¹
Stimmung
gegenwärtig gleichstufig
Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“