Rötha – Marienkirche

Orgel von 1724 (Fertigstellung)

 

Foto: Michael Lange

Im Zuge der Neuerrichtung der Silbermann-Orgel der Röthaer Georgenkirche sollte deren Vorgängerinstrument in die kleinere Marienkirche umgesetzt werden. Dieses erwies sich jedoch als so schadhaft, dass sich der Kirchenpatron August Freiherr von Friesen entschloß, Silbermann auch hier mit einem Neubau zu beauftragen. Die ursprüngliche geplante Disposition mit 9 Registern ohne Pedal ergänzte Silbermann noch beim Bau durch eine Tertia im Manual und durch ein Pedal mit Subbass 16’.

1833/34 fügte Urban Kreutzbach, Borna, eine schaltbare Pedalkoppel hinzu, entfernte den Tremulanten und stimmte das Werk gleichstufig ein. 1840 spielte Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Instrument. Nach der Auslagerung am Ende des Zweiten Weltkrieges stand die Orgel im Bachjahr 1950 vorübergehend im Saal des Alten Leipziger Rathauses und in der Berliner Bach-Ausstellung. Die Orgelfirma Eule, Bautzen, reparierte 1960 das Instrument, stellte es wieder in der Marienkirche auf und pflegte es fortan. Eine umfassende Restaurierung durch die Werkstatt Ekkehart Groß (Waditz) fand 2008 statt.

 

 

Disposition (I/11)

Manual (C, D – c³)

PRINCIPAL. 8.Fuß.
Gedackt. 8.Fuß.
OCTAVA. 4.Fuß.
Rohr Flöte. 4.Fuß.
NASSAT. 3.Fuß.
OCTAVA. 2.Fuß.
TERTIA. (1 3/5´)
QUINTA. 1 ½. Fuß.
SUFFLET. 1.Fuß.
Cymbeln. (2fach)

Pedal (C, D – c¹)

SUBBASS. (16´)

Nebenregister

PEDAL-COPPEL (bis 1834 Tremulant)

Stimmtonhöhe

Chorton, gegenwärtig 464,6 Hz/a¹

Stimmung

seit 2008 orientiert an Silbermann-Sorge

Quelle 2007: Frank-Harald Greß „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“